"Sundays" ist das Langspiel-Debüt der Multiinstrumentalistin Hannah van Loon, besser bekannt als Tanukichan. Oberflächlich betrachtet klingt das Album genauso, wie der Titel es beschreibt: verschwommen, verträumt und nachdenklich - eben wie ein fauler Sonntagnachmittag. Beim zweiten und dritten Hören aber enthüllt die introvertierte Musik eine tiefere Welt: Sie führt zu einem immerwährenden Gefühl der Sehnsucht und in eine Zeit zwischen endlosem Sommer und einer Instabilität, die uns alle irgendwann mal plagt. Van Loons Freund Anthony Ferraro von Astronauts Etc. hörte 2016 die ersten Demos, die sie im Alleingang zu Hause aufgenommen hatte, und erkannte dass Potenzial. Gemeinsam produzierten sie die EP "Radiolove". Ein Stück Dreampop, das nur aus der Kombination von kalifornischer Entspanntheit und den nostalgischen und oft schwierigen Erinnerungen ans Erwachsenwerden kommen kann. "Sunday" ist für die junge Künstlerin eine Form der Kontemplation und eröffnet ihr eine andere, weniger komplizierte Perspektive auf das Leben. "Manchmal ist es für mich leichter, Lieder über Dinge zu schreiben als zu reden." sagt sie. "Vieles ist vielschichtig und paradox, aber mit Liedern scheint es immer einfacher."