Hinter JFDR verbirgt sich ein neues Projekt der noch jungen, aber schon überaus profilierten isländischen Singer/Songwritern und Multiinstrumentalistin Jófrídur Akadóttir, bekannt durch ihre Arbeiten mit Samaris, Pascal Pinon und Gangly. Bei "Brazil" handelt es sich um das Soloalbumdebüt der Musikerin. Es erscheint mit der Laufnummer 1 auf Akadóttirs neu gegründetem Label White Sun. "Brazil" wurde 2016 in New York aufgenommen und von Shahzad Ismaily (Laurie Anderson, Lou Reed, Tom Waits, Yoko Ono) koproduziert. Die neun Songs gleichen minimalen Soundscapes, gekennzeichnet durch periodisch sich wiederholende Gitarrenfiguren und Akadóttirs poetisch-bezaubernden Gesang. Damit gleichen die Stücke Tagesausflügen, die bei Sonnenuntergang an den Ausgangspunkt zurückführen. Man könnte auch sagen: Im Ganzen gesehen amalgamiert "Brazil" mit Elementen aus Klassik und Folk sowie elektronischen Mitteln den Sound der langsam sich ändernden Jahreszeiten. Letztlich besagen beide Metaphern dasselbe: hier ruht eine Künstlerin in sich selbst. Und das so authentisch, das sich sogar Björk im "Guardian" zu Lobeshymnen hinreißen ließ: "I got obsessed with her band Samaris a few years ago, and then it was amazing to see her do her own stuff."