Mikael Lind ist ein schwedischer Komponist, der sich experimenteller Ambient-Musik verschrieben hat und derzeit in der isländischen Hauptstadt Reykjavík lebt. Die EP "Intentions And Variations" ist sein Debüt für Morr. Es beinhaltet fünf schwerelose Tracks, die komplett ohne Beats auskommen und in ihrer Machart an Arbeiten von Christopher Bissonette, Deaf Center oder Stephen Mathieu erinnern. Im Mittelpunkt stehen stets ganz simple Melodiefiguren, die meist von einem Klavier oder einer Bratsche präsentiert werden, und dann, ganz allmählich, mit manipulierten elektronischen Klängen zu interagieren beginnen und sich in komplexen Arrangements verstricken. Wer sich auf diese Erkundungen einlässt, kann unter der schönen Oberfläche durchaus bedrohliche Kräfte wahrnehmen, die nur darauf warten, losgelassen zu werden. Doch obwohl relativ viele und vielschichtige Elemente zum Zug kommen, geht der feierliche Aspekt von Linds Musik nie verloren. Mit anderen Worten: Komplexität als Selbstzweck kommt für den Komponisten nicht in Frage.