SUUNS aus Montreal verfügen über ein rares Talent im Rock: Zurückhaltung. Sie benutzen sie wie ein Instrument, so dass ihr Debüt "Zeroes QC" den Hörer aufreibt und ihn auf köstliche Weise in den Wahnsinn treibt. Schon beim Opener "Armed For Peace", dessen Anfang klingt, als würde ein Roboter in der heißen Wüstensonne zusammenbrechen, wird das deutlich, während der mechanische Beat von eisenbeschuhten Fußstapfen vom seufzenden Synthie gespiegelt wird und alte Transistoren und Stromkreisläufe in der Sonne brutzeln. Der Track ist täuschend ruhig; im Hintergrund jedoch türmt sich die Spannung auf und explodiert in Gitarrenriffs und den Drums, während die Band selbst ganz nonchalant ihren linearen Vorwärtsdrang beibehält. Als SUUNS mit Jace Lasek von den BESNARD LAKES als Co-Produzenten in die Breakglass Studios einfielen, war die Mission, etwas zu erschaffen, das nicht mehr nur als Indie Rock beschrieben werden konnte. Die Mission ist erfüllt. "Zeroes QC" ist eine warme und doch düstere geheime Absprache zwischen Pop, Postpunk und experimentellem Rock. Eine Absprache, die der Band erlaubt, musikalisch ihre Form zu verändern, ohne das Gefühl von Anspannung und Unruhe auf dem gesamten Album zu durchbrechen. Am beeindruckendsten jedoch ist, wie SUUNS scheinbar mühelos Popsongs aus harten Steinblöcken meißeln und wie oft Noise und Raum als tatsächlicher Hook erscheinen. "Zeroes QC" ist gleichzeitig zeitlos und aufregend modern.