Bevor die Welt des Hip Hop auf die Größe von einigen Webseiten zusammengeschrumpft ist, damals, als örtliche Radio-Sender vertrauensvoll regionale Sounds kultivierten und bewahrten, wurde die musikalische Landschaft New York Citys durch Boom Bap definiert. Dieser harte Sound steht in starkem Kontrast zu den luxuriösen, glänzenden Produktionen, die den Äther in den letzten Jahren dominierten. Doch der originale New York-Sound wirft einen langen Schatten und die Schemen von Boom Bap bestehen fort. Kevin Palmer beschwört diese Geister auf Exposure Therapy, einer akustischen Séance, die Ambient, Dub und Boom Bap ineinander fließen lässt und eine komplexe Vertiefung in das Goldene Zeitalter des New Yorker Hip Hop erwirkt. Diese ferne Ära diente als Quelle endloser Inspiration für Palmers Produktion unter dem Namen Best Available Technology und ist sein Grime-überzogener Liebesbrief an die verblasste Erinnerung eines gröberen New Yorker Sounds. Exposure Therapy ist umfangreich und äußerst persönlich. In den letzten dreißig Jahren experimentierte Palmer, um seine tiefe Liebe zu einem Sound auszudrücken, der vor langer Zeit entstand und dies ist seine Sicht auf diese Ära. Palmers beständige Liebe zu einem konkreten Augenblick in der New Yorker Musik-Geschichte ist auch durch eine sich anbahnende Ängstlichkeit gespalten, als ob er nicht sicher wäre, wie er am besten als Verbindungslinie zu einer Zeit, für die er stellvertretend steht, dienen könnte. Die physische Distanz und Unsicherheit verleihen Exposure Therapy etwas einzigartiges, als wären das schrille Dröhnen der mit Graffiti besprühten U-Bahn-Wagons und der permanente Verkehrslärm der Boom Bap-Ära New Yorks in eine andere Welt verbannt worden.