In einem kürzlich erschienenen Artikel stand beschrieben, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens fünf musikalische Phasen durchmachen. Dabei beginnen viele, gerade in der Jugend, möglichst harte und gesellschaftliche unangepasste Musik zu hören, nachdem man in den weiteren drei Phasen seine musikalische Bandbreite immer ausweitet und dabei auch darauf bedacht ist, als ernsthafter Musikhörer wahrgenommen zu werden und sich auch komplexen Stilen wie Jazz und Klassik zuwendet, ehe diese musikalische Entwicklung in der Phase fünf für viele überraschenderweise bei Country-Musik endet.
Der 1974 in Jacksonville geborene RYAN ADAMS deckt zumindest in seiner Entwicklung als Musiker die erste und letzte Phase ab. In der Highschool sammelte er erste Erfahrungen als Sänger der Punkband PATTY DUKE SYNDROME, bereits 1994 entdeckte er zusammen mit Caitlin Cary seine Liebe zum Country, ausgelebt in der Formation WHISKEYTOWN, die gleich mit ihrem Debüt für mächtig Wirbel sorgte. Wie leider viel zu oft sorgten auch bei diesen beiden Alkohol und Drogen für ein jähes Ende. Die einzig gute Nachricht nach diesem Zerwürfnis war die Tatsache, dass der Singer/Songwriter sich jetzt komplett auf seine Solopläne konzentrieren konnte. Das die besten Songwriter-Platten von Musikern geschrieben werden, die in ihrem Leben einige Rückschläge hinnehmen mussten ist nicht unbedingt neu, RYAN ADAMS ist nur ein weiterer Beleg für diese These. Nach einer Trennung schrieb er sein Debüt „Heartbreakers“, der Nachfolger „Gold“ machte ihn dann endgültig zum musikalischen Hoffnungsträger einer ganzen Generation.
Der künstlerische Output des Sängers (Solo oder mit den CARDINALS) in den darauffolgenden Jahren ist bemerkenswert, in einem Jahr veröffentlicht er gleich drei Studioalben. Neben einer Reihe großartiger Alben setzt er sich vor zwei Jahren daran, TAYLOR SWIFTs Album „1989“ komplett zu covern, sein letztes eigenes Album erschien 2014. Zwischenzeitlich erfolgte auch die Trennung von seiner Ehefrau und Schauspielerin Mandy Moore, die auf seinem neuen Album „Prisoner“ neben allerlei Fragen und Problemen des Erwachsenenlebens, ebenfalls thematisiert wird.