Die amerikanische Indierock-Band OKKERVIL RIVER veröffentlicht mit „In The Rainbow Rain“ ein weiteres stilvolles Album irgendwo zwischen Country, Rock und Americana. Das auf ATO Records erscheinende Werk kommt in einer limitierten Version samt Downloadcode.
Mittlerweile gibt es die Band um Songwriter und Sänger
Will Sheff auch schon seit 20 Jahren. 1998 in Austin, Texas gegründet machte sich der Musiker schnell einen Namen in der amerikanischen Indie-Szene. Schon kurz nachdem
Sheff, der häufig befreundete Musiker in seine Band integriert, mit OKKERVIL RIVER das selbstbetitelte Debüt „Stars Too Small To Use“ veröffentlichte, wurden sie zum bekannten
SXSW-Festival eingeladen. Ein Plattenvertrag mit dem stilvollen Indie-Label
Jagjaguwar folgte kurze Zeit später und schon zog es
Sheff mit seinen Mitstreitern aus der heimischen Garage in die weite Welt hinaus. Zwar blieb der ganz große Erfolg in den folgenden Jahren aus, aber Konzerte mit THE DECEMBERISTS, THE NEW PORNOGRAPHERS, THE NATIONAL und LOU REED konnten die Kritiker-Lieblinge trotzdem verbuchen.
2016 folgte dann, das wahrscheinlich stärkste Album der Band. „Away“ wirkte nachdenklich und zurückgenommen, konnte aber Fans und Presse gleichermaßen begeistern. Die dazugehörige Tour gefiel
Sheff dann so gut, dass er die damaligen Tour-Musiker dazu einlud, auch im Studio an seiner neuen Platte mit zu arbeiten. Und diese Konstellation scheint gefruchtet zu haben. „In The Rainbow Rain“ ist ein optimistisches Gesamtkunstwerk, dass eine gewisse Schönheit und Kraft vermittelt, die man so von OKKERVIL RIVER gar nicht gewohnt war.
Dazu kommen persönliche Texte, wie der zu „Don´t Move Back To L.A.“, in dem
Sheff darüber spricht, wie traurig er ist, dass alle seine Freunde nun in die kalifornische Großstadt ziehen. Am Ende ist das Album aber auch ein politisches geworden, dass die Wahl von
Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika thematisiert. Glücklicherweise wandeln OKKERVIL RIVER die Entrüstung und die Enttäuschung über den Wahlausgang in einen hoffnungsvollen Protest, der – wenn man ehrlich ist – der Band äußerst gut steht. Musikalisch gesehen können diese leicht verschrobenen Indie-Nerds eh nicht allzu viel verkehrt machen.