Über J. MASCIS muss man eigentlich nicht mehr viele Worte verlieren. Der Musiker gilt allgemein als leicht verschroben und wortkarg, gleichzeitig gehört er aber unbestritten zu den großen Gitarristen seiner Zeit – inklusive Signature Jazzmaster von Fender. Mit seiner Band DINOSUAR JR. konnte sich MASCIS bereits Ende der 1980er- und zu Beginn der 1990er-Jahre einen Namen machen. Und auch wenn er nie die ganz großen Charterfolge mit seiner Band erzielen konnte, aus der Independent-Szene sind DINOSAUR JR. nicht mehr wegzudenken.
 
Die Pausen seiner Hauptband hat MASCIS immer schon für Soloalben oder andere Bandprojekte genutzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob er als Schlagzeuger bei der Heavy Metal-Band WITCH, als Lead-Gitarrist bei Kumpel Evan Dando von den LEMONHEADS oder Solo unter seinem eigenen Namen auftrat. Immer handelt es sich bei seinem Output um überdurchschnittliche Veröffentlichungen, die sein feines Händchen für Melodie und Handwerk bestätigen.
 
Mit „Elastic Days“ veröffentlicht J.MASCIS nach „Several Shades Of Why“ (2011) und „Tied To A Star“ (2014) sein drittes Soloalbum. Aufgenommen in seinem eigenen Studio hat der Multiinstrumentalist mal wieder so gut wie alle Spuren selbst eingespielt. Hilfe kam lediglich von Keyboarder Ken Miauri, der bereits auf „Tied To A Star“ aushalf, sowie einigen alten Freunden, die die Funktion als Gastsänger einnahmen. Auffallend ist aber auch, dass MASCIS selbst offensichtlich an seinem Gesang gearbeitet hat. Im Vergleich zu früher wirkt sie wesentlich melodischer, was vor allem zu den Akustik-Songs passt. MASCIS selbst gibt darauf angesprochen in seiner Bandbiografie zu, dass er im Vorfeld zu den Aufnahmen zu „Elastic Days“ ein paar Gesangsstunden genommen hat und sich nun – ganz der Profi – warmsingt, bevor er den Gesang aufnimmt. 

Mit dem Lyric-Video zu „Everything She Said“ gibt es nun einen weiteren Song vom Album zu hören, der die Vorfreude auf das am 8. November 2018  erscheinende Album weiter steigert. Die charmante Lo-Fi-Nummer zeigt J. MASCIS in Top-Form. Keine Spur von Altersmüdigkeit oder fehlender Relevanz. Hier ist ein Musiker mit sich im Reinen und es bleibt zu hoffen, dass sich das auch weiterhin so positiv auf seinen kreativen Output auswirkt.