06.02.2018 | 10:30
Danke Donald – Neues von SUPERCHUNK
Dass die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten zumindest ein Gutes hat, zeigt sich seit einigen Monaten immer deutlicher. Die Subkultur in den USA hat sich nämlich auf den umstrittenen Präsidenten eingeschossen. Und auch SUPERCHUNK verkürzen ihre geplante Bandpause aus diesem Grund und veröffentlichen mit „What A Time To Be Alive“ ein politisch geprägtes Album, das auf schwarzem sowie limitiertem bunten (clear & pink swirl) Vinyl erscheint. Der limitierten Version liegt ein exklusives Poster bei. Aber Achtung: Diese auf 3.000 Exemplare limitierte Auflage ist auf der bandeigenen Seite bereits vergriffen – also schnell sein, wer diese wunderschöne Platte sein eigen nennen möchte.
SUPERCHUNK sind seit Jahren eine Independent-Institution, die eine Reihe wirklich grandioser und stilbildender Alben veröffentlicht hat. Sänger und Gitarrist
Mac McCaughan hat 1989 zudem gemeinsam mit Bassistin
Laura Ballance das DIY-Label
Merge Records gegründete, um die Alben der eigenen Band, aber auch die Veröffentlichungen von Freunden herauszubringen.
Merge Records ist zwar mittlerweile ein renommiertes Indie-Label, das Alben von LOU BARLOW, ARCADE FIRE, CARIBOU und SHOUT OUT LOUDS veröffentlicht hat, doch der jugendliche Elan ist auch nach fast 30 Jahren ungebrochen.
Nun gibt es also ein neues Album von SUPERCHUNK. Von den Fans der Band sehnsüchtig erwartet, schließlich bewies das Trio mit dem Vorgänger „I Hate Music“ (2013), dass es nichts verlernt hat. Damals noch geprägt von Tod, Verlust und der Rolle die die eigene Musik beim Älterwerden spielt, zeigten Songs wie „Overflows“ oder „Breaking Down“, dass SUPERCHUNK eigentlich gar keine schlechte Musik schreiben können. Fünf Jahre später ist die Band aus North Carolina nun also wieder zurück. Offensichtlich ein bisschen angepisst von der Präsidentschaftswahl, in der sich tatsächlich
Donald Trump durchsetzen konnte.
„What A Time To Be Alive“ ist nämlich wütend, melancholisch und bittersüß, schafft es aber auf sonderliche Weise gleichzeitig optimistisch zu klingen. Das war auch die Intention von
Mac McCaughan, der die düsteren und deprimierenden Situationen des heutigen Amerikas in seinen Songs perfekt darstellt, dabei aber auf keinen Fall möchte, dass seine Songs düster und deprimiert klingen. Ein Wunsch, der ihm auf dem elften Album seiner Band perfekt gelungen ist.
Produziert wurde „What A Time To Be Alive“ erneut von
Beau Sorenson, der bereits dem Vorgänger seinen ausgefeilten Schrammel-Sound verlieh. Hinzu kommen Gastmusiker wie
Sabrina Ellis (A GIANT DOG, SWEET SPIRIT) und
Stephin Merritt (THE MAGNETIC FIELDS), die für weitere Abwechslung sorgen. Aber mal ehrlich, nötig wäre das natürlich nicht gewesen. Denn wenn eine Band Indie-Rock mit einer Prise Punk mischen kann, dann sind es SUPERCHUNK.
what a time to be alive
LP+Dwn € 16,95
CD € 12,99
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