Im Grunde ist es aber egal, ob CONOR OBERST oder BRIGHT EYES auf dem Albumcover steht, weil der Sänger und Songwriter aus Omaha, Nebraska so oder so der Hauptverantwortliche ist. Tatsächlich führte sogar ausgerechnet sein Soloalbum „Conor Oberst“ und die anschließende Tour zu einem Album, bei dem er ungewöhnlich viel Kontrolle und sogar für einige Songs den Platz am Mikrofon an andere Musiker abtrat. Zusammen mit seiner damaligen Tourband THE MYSTIC VALLEY BAND schrieb er zwischen den Konzerten Songs und hielt diese schließlich auf dem Album „Outer South“ fest – wobei sieben der 16 Songs nicht von ihm gesungen wurden.

Ganz anders dagegen die zwölf Songs seines Albums „Conor Oberst“ ein Jahr zuvor, das zwölf Jahre nach seinem letzten Album unter eigenem Namen erschien und deshalb bewusst wie ein zweites Debüt schlicht „Conor Oberst“ hieß. Im Gegensatz zum üppigen und polierten Sound der damaligen BIGHT-EYES-Platte „Cassadaga“ setzt OBERST als Solomusiker auf klassische Bandbesetzung und einen reduzierteren und gleichzeitig roheren Sound. Wobei er dabei die textliche und musikalische Vielschichtigkeit und Tiefe seines Hauptprojektes ein wenig abschüttelt und es insgesamt etwas entspannter angeht – vermutlich ist es auch kein Zufall, dass CONOR OBERST auf dem Cover in einer Hängematte liegt. Beide Alben werden nun am 20. Mai als 180g Gatefold Reissue neu aufgelegt. (dw)